Dort am Rande des Soons, wo sich der große Soonwald in zwei Parallelzüge, die Koppensteiner und Schwarzerdener Höhe teilt, führt ein schmaler Weg, holprig und voller Schlaglöcher von Gemünden kommend in südlicher Richtung nach dem Dörfchen Henau. Sanft senken sich die Höhen des Soonwaldes und greifen in die des Lützelsoones und bestimmen so den kurvenreichen Lauf des Kellenbachs. Mühsam nur eilt dieser bergbeschattete Bach der Nahe zu. Es ist eins der schönsten Bachtäler, die der Hunsrück aufzuweisen hat. Am eindrucksvollsten und von reifer Schönheit ist das Landschaftsbild an einem Herbstmorgen, wenn das Wolkenmeer – bereits von den Höhen vertrieben – dort unten in den Tiefen des Tales, wo Soonwald und Lützelsoon gemeinsam niederknieen, in weiten Flächen, Feld Wald und Dörfer bedeckt, sich hebt und senkt und wogt und wallt.
Kurz vor dem Dorfe biegt die Straße noch einmal scharf herum und läuft dann gerade bis auf den kleinen Dorfplatz inmitten Henau. Hier teilt sie sich in zwei Richtungen. Geradeaus verläuft sie durch die Winheck nach Leidenshaus, während sie sich nach rechts ziemlich steil abfallend ins untere Dorf senkt und sich dort kurz vor Ackerberg nach Kellenbach und Schwarzerden gabelt.
So liegt das Dörflein umgeben von zahllosen Obstbäumen und Gebüschen und trug treu und geduldig Los und Geschick der Jahrhunderte.
Henau – Geschichte eines Hunsrückdorfes von Walter Glöckner, Ausgabe von 1987, Seite 15, Zitat von Willi Wagner (von 1949 bis 1953 Lehrer in Henau)
Was Henau und Umgebung zu bieten haben
Henau ist eine kleine Gemeinde im Hunsrück. Die erste urkundlich Erwähnung erfolgte im Jahr 1316. Der Ort wird umschlossen von Wäldern und Wiesen. Schöne Wanderwege mit tollen Aussichten laden zu Spaziergängen und Wanderungen ein. Der Soonwaldsteig führt direkt am Ort vorbei.